Wie erkenne ich die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls?

erfahren sie alles wissenswerte über schlaganfall: ursachen, symptome, behandlungsmöglichkeiten und präventionsmaßnahmen. informieren sie sich jetzt umfassend zum thema stroke.

Ein Schlaganfall trifft jedes Jahr in Deutschland rund 270.000 Menschen unvermittelt und gilt als medizinischer Notfall, bei dem jede Minute zählt. Zwar sind die meisten Betroffenen über 70 Jahre alt, doch etwa 15 Prozent der Patienten sind unter 55 und damit überraschend jung. Das tückische daran: Viele Bürger wissen wenig über die frühen Warnzeichen eines Schlaganfalls, die oft sehr plötzlich und vielfältig auftreten können. Um schwere Folgeschäden zu vermeiden oder gar das Leben des Patienten zu retten, ist das schnelle Erkennen und richtiges Handeln essentiell. Von Sehstörungen über halbseitige Lähmungen bis hin zu Sprachproblemen – ein Schlaganfall zeigt sich auf unterschiedliche Weise, doch es gibt klare, typische Symptome, die jeder kennen sollte. Neben den offensichtlichen Anzeichen existieren auch subtile Vorboten, wie etwa vorübergehende Gefühlsstörungen oder Schwindel, die nicht unterschätzt werden dürfen. Im Jahr 2025 rücken daher immer mehr Organisationen wie die Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Techniker Krankenkasse die Aufklärung über frühe Schlaganfall-Symptome in den Fokus, um die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Überlebenschancen deutlich zu erhöhen.

Typische frühe Anzeichen eines Schlaganfalls erkennen

Der Schlaganfall, auch Apoplex genannt, entsteht meist durch eine plötzliche Unterbrechung der Durchblutung im Gehirn. Dies führt dazu, dass Nervenzellen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden und in kurzer Zeit absterben. Die ersten Symptome treten schlagartig auf und sind oft recht eindeutig. Die bekanntesten Zeichen betreffen in der Regel Gesicht, Arme und Sprache und sind leicht mit dem FAST-Test zu überprüfen. Der FAST-Test steht für:

  • Face (Gesicht): Hängt eine Gesichtshälfte herab, etwa durch einen schiefen Mundwinkel oder ein herabhängendes Augenlid?
  • Arms (Arme): Kann die Person beide Arme gleichzeitig nach vorne strecken, oder fällt ein Arm nach unten oder der Arm dreht sich unkontrolliert nach innen?
  • Speech (Sprache): Ist die Sprache undeutlich, lallend oder kann die betroffene Person keinen einfachen Satz nachsprechen?
  • Time (Zeit): Zeit spielt eine entscheidende Rolle. Bei Verdacht muss sofort der Notruf 112 verständigt werden.

Diese vier Punkte helfen Laien, schnell und sicher einen Schlaganfall zu erkennen. Zusätzlich gibt es weitere Symptome, die häufig auftreten und als Vorboten dienen können:

  • Plötzliche Sehstörungen wie Doppelbilder oder teilweiser Verlust des Sehvermögens
  • Halbseitige Taubheitsgefühle oder Kribbeln, oft in Gesicht, Armen oder Beinen
  • Unkontrollierter Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Gangunsicherheit
  • Plötzliche Sprach- und Schluckstörungen (Dysphagie)

Ein entscheidendes Merkmal ist, dass diese Symptome oft sehr plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Medizinische Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und Kliniken wie der Medizinischen Hochschule Hannover betonen, dass bereits kleine Auffälligkeiten wie ein leichtes Kribbeln oder vorübergehende Sehstörungen ernst genommen werden sollten. Denn selbst ein kurzer, sogenannter mini-Schlaganfall (TIA – transitorische ischämische Attacke) kann ein Warnsignal für einen schweren Schlaganfall sein und erfordert eine sofortige ärztliche Abklärung.

erfahren sie alles wichtige über einen schlaganfall: ursachen, symptome, risikofaktoren und moderne behandlungsmöglichkeiten. informieren sie sich jetzt über prävention und schnelle hilfe im notfall.

Faktoren, die das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen

Obwohl ein Schlaganfall grundsätzlich jeden treffen kann, gibt es klare Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen und auf die man gezielt achten sollte. Diese werden von Krankenkassen wie Barmer, AOK-Bundesverband und Techniker Krankenkasse regelmäßig aufgezeigt. Die wichtigsten sind:

  • Bluthochdruck: Die Hauptursache für Schlaganfälle. Hoher Druck schädigt die Gefäßwände langfristig.
  • Vorhofflimmern: Eine Herzrhythmusstörung, die die Bildung von Blutgerinnseln in den Herzvorhöfen begünstigt.
  • Rauchen: Führt zu Gefäßverengungen und erhöht das Risiko für Gefäßverschlüsse.
  • Diabetes mellitus: Engt die Blutgefäße ein und fördert Gefäßablagerungen.
  • Übergewicht und Bewegungsmangel: Fördern Bluthochdruck, Diabetes und Arteriosklerose.
  • Alkohol- und Drogenkonsum: Schädigt das Herz-Kreislauf-System.
  • Genetische Veranlagung: Familiäre Häufung kann das Risiko erhöhen, was bei der Vorsorge berücksichtigt werden sollte.

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin weist zudem auf spezielle Risikofaktoren bei Frauen hin, darunter Schwangerschaft, hormonelle Verhütung und Wechseljahre, die das Risiko erhöhen können. Für Menschen mit diesen Faktoren empfehlen Experten regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine gesunde Lebensführung. Die Apotheken Umschau rät dazu, die Warnzeichen von Anfang an ernst zu nehmen und bei Unsicherheiten den Hausarzt oder eine Schlaganfall-Spezialambulanz zu konsultieren.

Risikofaktor Auswirkung auf Schlaganfallrisiko Empfohlene Maßnahmen
Bluthochdruck Schädigt Gefäße, erhöht Risiko stark Blutdruck senken durch Medikamente und Lifestyle
Vorhofflimmern Erhöhte Blutgerinnselbildung im Herzen Regelmäßige Kontrolle, Blutverdünner einnehmen
Rauchen Gefäßverengung, Thromboserisiko steigt Rauchstopp-Programme nutzen
Diabetes mellitus Gefäßablagerungen, Durchblutungsstörungen Zuckerwerte stabilisieren, Ernährung anpassen

Zwei Arten von Schlaganfällen: Unterschiede in den ersten Anzeichen

Der Schlaganfall gliedert sich in zwei Haupttypen mit unterschiedlichen Ursachen und damit auch variierenden Symptomen im Frühstadium:

  • Ischämischer Schlaganfall: Dies ist die häufigste Form, bei der ein Blutgerinnsel ein Gefäß im Gehirn verstopft. Dadurch wird das betroffene Hirnareal nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Hier platzt ein Blutgefäß im Gehirn, wodurch Blut ins Hirngewebe austritt und neben Sauerstoffmangel auch ein erhöhter Druck auf das Gehirngewebe entsteht.

Bei beiden Formen können ähnliche Symptome auftreten, doch bei einem hämorrhagischen Schlaganfall sind die typischen Anzeichen oft noch mit starken Kopfschmerzen und Bewusstseinsstörungen verbunden. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe und Experten von NetDoktor.de betonen die Bedeutung, diese Unterschiede zu kennen, um im Notfall präzise Informationen liefern zu können.

Erste Symptome beim ischämischen Schlaganfall

Diese Form kündigt sich meist durch plötzlich auftretende Ausfälle an:

  • Halbseitige Schwäche, besonders in Armen oder Beinen
  • Sprach- und Verständnisschwierigkeiten
  • Plötzliche Sehstörungen, etwa verschwommenes Sehen oder Ausfall des Blickfeldes
  • Koordinationsprobleme und Gleichgewichtsstörungen

Anzeichen bei hämorrhagischem Schlaganfall

Hier sind zusätzlich die folgenden Symptome typisch:

  • Schnell zunehmende, heftige, stechende Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Bewusstseinsverlust oder Verwirrtheit
  • Nackensteifigkeit und Lichtempfindlichkeit
Symptom Ischämischer Schlaganfall Hämorrhagischer Schlaganfall
Plötzliche Lähmung Ja Ja
Starke Kopfschmerzen Selten Häufig und heftig
Sprachstörungen Ja Ja
Bewusstseinsverlust Gelegentlich Häufig

Die Unterscheidung ist vor allem für die Ärzte unmittelbar nach Eintreffen wichtig, um schnell die richtige Behandlung einzuleiten. Krankenhäuser wie die Charité verfügen über spezielle Schlaganfall-Spezialabteilungen („Stroke Units“), die eine multidisziplinäre Versorgung ermöglichen und dadurch wesentlich zur Verbesserung der Prognose beitragen.

Schlaganfall-Erste-Hilfe: Sofortmaßnahmen bei den ersten Anzeichen

Ein unverzügliches Eingreifen kann über Leben und Tod entscheiden und die Langzeitfolgen eines Schlaganfalls minimieren. Zahlreiche Institutionen wie das Deutsche Rote Kreuz und die Deutsche Schlaganfall-Hilfe bieten klare Erste-Hilfe-Leitfäden:

  • Notruf wählen: Bei Auftreten eines oder mehrerer Schlaganfall-Anzeichen sofort die 112 anrufen.
  • Betroffene Person beruhigen: Sprechen Sie ruhig auf die Person ein und bleiben Sie bei ihr.
  • Oberkörper hochlagern: Dies erleichtert die Atmung und kann den Hirndruck reduzieren.
  • Beengende Kleidung lösen: Um Kreislaufprobleme zu minimieren.
  • Bei Bewusstlosigkeit stabile Seitenlage: Um die Atemwege freizuhalten und Erstickungsgefahr zu vermeiden.
  • Keine Nahrungs- oder Getränkeaufnahme: Schluckstörungen können Erstickungsgefahr verursachen.
  • Atmung und Puls kontrollieren: Bei Bedarf Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten.

Die Erste Hilfe für Angehörige oder Umstehende verlangt auch eine genaue Dokumentation der auftretenden Symptome und des Auftretenszeitpunkts. Diese Informationen helfen Ärzten in der Klinik, schnell die optimale Behandlung zu planen, etwa ob eine Thrombolyse (Auflösung des Blutgerinnsels) oder ein neurochirurgischer Eingriff nötig ist.

Handeln bei einem Schlaganfall in der Familie oder im Freundeskreis

Viele Patienten können ihre Situation nicht selbst erklären, sodass das Umfeld eine entscheidende Rolle spielt. Angehörige sollten den FAST-Test durchführen und möglichst präzise das Beschwerdebild dem Rettungsdienst schildern. Zudem sollten sie sich nicht scheuen, sofort den Notruf zu wählen, auch wenn Unsicherheit besteht. Im Zweifel gilt stets: schnell handeln!

Die Erfahrung zeigt, dass rasches Handeln die Prognose deutlich verbessert: Laut Studien der Medizinischen Hochschule Hannover verringert sich das Risiko schwerer Behinderungen oder dauerhafter Schäden signifikant, wenn innerhalb von wenigen Stunden nach Symptombeginn medizinische Hilfe eintrifft.

Quiz interactif : Test FAST

Testez vos connaissances sur les premiers signes d’un AVC en allemand.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen